Presse

DWS TopRente ohne Kosten - „Riester-Sozialtarif“: Die Scheinheiligkeit der Deutschen Bank

Riester-Sozialtarif - Die Scheinheiligkeit der Deutschen Bank

Die DWS, Fondsgesellschaft der Deutschen Bank, hat heute einen „Riester-Sozialtarif“ angekündigt - angeblich ohne Kosten. Bei dem bankenunabhängigen Finanzvermittler AVL stößt das auf Kritik: „Da feiert die Scheinheiligkeit höhnische Triumphe“, sagt AVL-Geschäftsführer Uwe Lange. „Denn die Deutsche-Bank-Tochter DWS hat sich bislang sogar gerichtlich dagegen gewehrt, dass Riester-Kunden direkte Kostenvorteile erhalten.“

Der DWS-Riester-Vertrag für Geringverdiener wurde heute von der „Deutsches Institut für Altersvorsorge GmbH“, kurz DIA, in Berlin vorgestellt. Das Institut wird von Gesellschaften des Deutsche-Bank-Konzerns finanziert, die Geldgeber sind zugleich Gesellschafter des Instituts. Der Sondertarif der DWS TopRente, der den Angaben zufolge auf Initiative des DIA aufgelegt worden ist, enthält weder Vertriebskosten noch Verwaltungsgebühren. Laut DIA-Angaben ist der Sondertarif verfügbar für Hartz-IV-Empfänger und Arbeitnehmer mit einem Netto-Jahreseinkommen unter 11.000 Euro, ein Mindestalter von 30 Jahren vorausgesetzt.

„Der Deutsche-Bank-Konzern will offenbar mit einer plumpen PR-Kampagne den eigenen Ruf aufpolieren“, sagt Uwe Lange von der AVL Finanzvermittlung, deren Geschäftsprinzip es ist, Finanzprodukte ohne Abschlusskosten zu vermitteln. „An echten Kostenvorteilen für Riester-Sparer, so wie es die Politik mittlerweile fordert, ist der Konzern jedoch offenkundig nicht interessiert.“ Uwe Lange verweist auf ein Gerichtsverfahren mit der DWS Fondsgesellschaft, die bei der DWS TopRente sogar ausdrücklich verlangt, dass Abschlusskosten zunächst erhoben werden - selbst wenn ein Finanzvermittler wie AVL darauf vollständig verzichten möchte (OLG Frankfurt, Az 11 U 76/11, Kart).

AVL: Alle Riester-Sparer sollten Kosten sparen dürfen

„Der Riester-Sozialtarif ist daher für mich ein schlichtes Ablenkungsmanöver von dem Umstand, dass aus Gründen der Vertriebssteuerung günstiges Riester-Sparen weiterhin unerwünscht ist“, sagt Uwe Lange. Dass es bei dem neuen Riester-Sozialtarif vor allem um eine PR-Kampagne geht, belegt für Uwe Lange zudem die Tatsache, dass der Deutsche-Bank-Konzern lediglich bei einer von vier möglichen Riester-Sparformen die Kosten reduzieren will.

AVL Finanzvermittlung hält den DWS-Riester-Sozialtarif mit dem Gedanken des Fondssparens für unvereinbar. Uwe Lange: „Es kann m.E. nicht vom Netto-Einkommen abhängig sein, welche Anteilseigner günstige Kosten haben und welche nicht. Am Ende profitieren ausgerechnet gut verdienende Abschreibungskünstler, die ihr Einkommen kleinrechnen, von einem solchen Sozialtarif.“ Nach Ansicht von AVL sollten Fondssparer gleichbehandelt werden und gleichermaßen die Möglichkeit haben, die Kosten zu reduzieren. „Wenn die Deutsche Bank es wollte, könnte jeder Riester-Sparer bereits jetzt komplett ohne Abschlusskosten in die DWS TopRente investieren.“

Diese Pressemitteilung als PDF
{"page_type":"other"}