Die wichtigsten Fondstypen und Ihre Besonderheiten

Fonds bzw. Investmentfonds allgemein

Niedrige Zinsen und eine anziehende Inflation lassen viele Anleger nach einem sinnvollen Investments suchen. Investmentfonds (kurz: Fonds) fallen hierbei besonders ins Auge, da hier eine große Auswahl an Fondstypen angeboten wird und somit für jeden Anleger etwas Passendes dabei ist. Fondssparen kann bereits ab 10 Euro im Monat mit einem Fondssparplan begonnen werden, Einmalanlagen mit größeren Summen sind ebenso möglich. Je nach Fondstyp und Fondsmanagement gibt es verschiedene Strategien und Schwerpunkte, die bei einem Investment berücksichtigt werden. Jeder Anleger hat beim Fondssparen Vorstellungen und Bedürfnisse, die bei der Wahl des Fondstyps entscheidend sind.

Fondsmanagement

Ein Fonds wird von einer so genannten Fondsgesellschaft aufgelegt. Das Fondsmanagement dieser Gesellschaft verwaltet das Fondsvermögen, das Anleger in einen Fonds während dem Fondssparen einlegen. Über einen längeren Zeitraum wird das Fondsvermögen gesammelt und vom Fondsmanagement investiert. Die Diversifizierung und damit die Streuung des Risikos ist entscheidend für Ihren Erfolg bei der Geldanlage. Fonds bieten diesen Vorteil, da das angelegte Geld je nach Fondstyp breit in Aktien, Immobilien, Edelmetalle und Anleihen gestreut werden kann. So kann jeder Anteilseigner auch mit kleineren Summen das Risiko diversifizieren und von der damit einhergehenden Risikominimierung und den Vorteilen einer langfristigen Geldanlage beim Fondssparen profitieren.
Der Fondsmanager und sein Team von Analysten entscheidet auf Grundlage von Analysen und Gesprächen mit den Unternehmensführungen über die Investments, die ein Fonds tätigt. Er behält dabei auch die Marktsituation im Blick und agiert und reagiert mit den Investments. Fonds, die nicht gemanaged werden, werden passive Fonds oder auch Indexfonds (z.B. ETF) genannt. Dieser Fondstyp bildet nur einen bestimmten Index (wie z.B. Nikkei 225) nach (siehe: Wie wird ein Fonds gemanagt?). Bei der Geldanlage in Fonds entfällt auch das Emittentenrisiko. Wenn eine Fondsgesellschaft (Emittent) in Schwierigkeiten gerät, haben die Anteilseigner Anspruch auf ihr Vermögen und Zugriff auf das Fondsvermögen. Das Fondsvermögen ist bei allen Fondstypen nicht Bestandteil der Konkursmasse, da es als Sondervermögen geführt wird.

Fonds kaufen

Fonds können bei Banken und Sparkassen gekauft werden. Allerdings schmälert das die Rendite, da bei fast allen Fondstypen Ausgabeaufschläge, meist in Höhe von 5 Prozent, anfallen. Weitere Kosten wie Depot-, Service- und Erfolgsgebühren, sowie Transaktionskosten fallen ebenso beim Fondssparen an. Um Kosten zu sparen bieten sich Fondsvermittler wie AVL an. Über 24.100 Fonds können hier ohne Ausgabeaufschlag gekauft werden. Je Depotstelle und Depotvolumen ist sogar eine komplett kostenfreie Investition möglich. Informieren Sie sich hierzu beim Depotvergleich: Alle AVL Depots im Überblick

Welche Fondstypen gibt es und wie unterscheiden sie sich?

Investmentfonds unterscheiden sich nach der Art des Investments und ihrem jeweiligen Fokus auf bestimmte Länder, Länderkategorien (Industrie- oder Schwellenländer), Märkte und Regionen (Europa, Nordamerika, Asien, etc.). Die Zuordnung von Fonds ist nicht immer eindeutig. Über die Art der Wertpapiere und Regionen, in die investiert wird und nach welchen Kriterien diese ausgewählt werden, informiert der Fondsprospekt. Die wichtigsten Angaben müssen im Key Investor Information Document (KIID) zusammengefasst sein. Diese Zusammenfassung der wichtigsten Informationen zu Anlagezielen, Risiko, Kosten und der Wertentwicklung in der Vergangenheit sollte jeder Anleger vor dem Kauf lesen. AVL stellt Ihnen diese Dokumente auf den Fondsdetailseiten zur Verfügung. Haben Sie sich bereits für einen Fonds bzw. Fondstyp oder eine Fondsgesellschaft entschieden, so können Sie den entsprechenden Fonds über unsere Rabattabfrage oben auf jeder Webseite aufrufen. In unserem Fondsfinder können Sie Suchkriterien eingeben, um den passenden Fonds für sich zu finden.

Fondstypen

Die wichtigsten Fondstypen im direkten Vergleich

Fondstyp Risikograd Empfohlene Anlagedauer Anlegermentalität Ertragseinschätzung
Aktienfonds mittel, erfordern Risikobewußtsein mittel-, besser langfristig, je nach Anlageschwerpunkt risikobewusst, auf Ertrag bedacht, inflationsbewußt langfristig attraktive Wertsteigerungen, resultierend überwiegend aus Kursgewinnen
Rentenfonds gering mittel- bis langfristig, ab 3 Jahre auf Sicherheit bedacht am allg. Kapitalmarktzinsniveau orientierte Erträge
Mischfonds zwischen Aktien- und Rentenfonds mittel- bis langfristig, ab 3 Jahre ertragsorientiert, sicherheitsbewusst zwischen Aktien- und Rentenfonds
Immobilienfonds äußerst gering mittel-, besser langfristig vorsichtig, risikoscheu, inflationsbewusst langfristig kontinuierlicher Wertzuwachs
Geldmarktfonds äußerst gering kurz- bis mittelfristig, nach Möglichkeit über 6 Monate vorsichtig, auf Sicherheit bedacht, legt Wert auf Kursstabilität am allg. Geldmarktzinsniveau orientiert

Aktienfonds

Fokus auf Unternehmensanteile

Aktienfonds sind Investmentfonds, die ausschließlich oder überwiegend in Aktien investieren. Die Erträge für die Anleger von Aktienfonds stammen aus den Dividenden, die die Aktiengesellschaften auszahlen, und den Kursgewinnen der Wertpapiere. Die Anleger, die in Aktienfonds investieren, können also durch regelmäßige Dividendenzahlungen und den Wertzuwachs ihrer Anteile an den Gewinnen der Unternehmen beim Fondssparen teilhaben.

Aktienfonds sind im Gegensatz zu einzelnen Aktien auch für Anleger mit einem kleineren Budget interessant. Bereits mit kleinen Beträgen bieten Aktienfonds so die Möglichkeit von den Vorteilen des Investments an den Aktienbörsen zu profitieren. Auf lange Sicht hin ist der Aktienfonds der Fondstyp, der die besten Renditechancen beim Fondssparen bietet. Allerdings ist hier auch das Risiko am höchsten. Es empfiehlt sich daher nur Kapital in einen Aktienfonds zu investieren, das auch über mehrere Jahre hinweg dort gebunden bleiben kann. Temporäre negative Entwicklungen können so in diesem Fondstyp überbrückt werden.

Unterschiede gibt es zwischen Aktienfonds, die weltweit, in bestimmten Regionen oder in bestimmten Branchen Anteile verschiedener Unternehmen kaufen. Für diese sind die Bezeichnungen Aktienfonds Welt, regionale Aktienfonds, Länderfonds und Branchenfonds üblich. Fonds, die zum Beispiel überwiegend in Schwellenländer investieren, sind eine spezielle Form der regionalen Aktienfonds. Neben lokalen Kriterien gibt es auch Aktienfonds, die sich auf Unternehmen bestimmter Branchen fokussieren, wie zum Beispiel Biotechnologie oder Windkraft. In jedem Fall investiert ein Aktienfonds sein Vermögen nicht nur in ein Unternehmen und mindert damit das Risiko.

Rentenfonds

Investieren in den Anleihenmarkt

Investmentfonds, die vor allem in Unternehmens- und Staatsanleihen, aber auch Pfandbriefe und Genussscheine investieren, heißen Rentenfonds. Solche Anleihen heißen auch „Renten“, daher die Bezeichnung. Rentenfonds erwirtschaften Erträge durch regelmäßige Zinsen, die die Unternehmen oder Staaten für Anleihen zahlen. Die Kursschwankungen sind meist eher schwach ausgeprägt, eine Eigenschaft, die Anleger bei diesem Fondstyp schätzen, die keine großen Risiken beim Fondssparen eingehen wollen.

Aufgrund ihrer Beschaffenheit eignen sich Rentenfonds als Grundbaustein eines gemischten Portfolios; dabei sollten Sie als Anleger aber die Zinsentwicklung und die Auswirkungen auf die Anleihenmärkte im Blick behalten. Um die etwas höheren Risiken von Aktieninvestments auszugleichen, eignen sich eher Staatsanleihen als Unternehmensanleihen, da Unternehmensanleihen teilweise von den gleichen Faktoren abhängen wie Unternehmensaktien. Investitionen in Rentenfonds sollten breit gestreut sein und das gesamte Laufzeitspektrum abdecken, also kurz, mittel- und langfristige Anleihen enthalten, um Zinsentwicklungen auszugleichen.

Da diese Anlageform zum Fondssparen als vergleichsweise risikoarm gilt, nutzen viele Anleger Rentenfonds auch als Altersvorsorge. Zusätzlich gibt es auch Rentenlaufzeitfonds. Diese funktionieren genauso wie Rentenfonds, sind aber über einen festen Zeitraum angelegt. Rentenfonds eignen sich zum Fondssparen auch für Einsteiger, die über ein Grundwissen der Funktionsweise der Anleihenmärkte verfügen, und besonders für Anleger, die regelmäßige Erträge bei vergleichsweise geringem Risiko erzielen möchten.

Mischfonds

Ausgeglichenes Portfolio

Eine Verbindung aus den beschriebenen Aktien- und Rentenfonds stellen Mischfonds dar. Das Fondsvermögen von Mischfonds besteht daher aus Aktien und Staatsanleihen, gelegentlich ergänzt durch Rohstoffe und Immobilien. Dadurch wird das Risiko bei diesem Fondstyp weiter gestreut, um negative Entwicklungen einer Anlageart ausgleichen zu können. Das Verhältnis der einzelnen Komponenten des Portfolios ist je nach Fonds ungefähr oder genau festgelegt. Dabei gilt, dass ein höherer Aktienanteil mehr Risiko bedeutet, ein höherer Rentenanteil mehr Sicherheit verspricht.

Eine Besonderheit sind flexible Mischfonds, die auch als vermögensverwaltende Fonds bezeichnet werden. Solche flexiblen Mischfonds weisen keine festgeschriebene Gewichtung auf. In diesem Fall können die Fondsmanager das Verhältnis je nach Situation anpassen, sie können also zeitweise auch ausschließlich auf Aktien oder Anleihen setzen. Dadurch wirken je nach Situation die verschiedenen Bestandteile stärker oder schwächer auf das Ergebnis für den Anleger dieses Fondstyps.

Mischfonds werden meist mit internationaler Ausrichtung oder mit Schwerpunkt auf Europa angeboten und eignen sich besonders für Anleger, die die zahlreichen Möglichkeiten verschiedener Märkte beim Fondssparen nutzen möchten. Mischfonds bieten im Vergleich zu Rentenfonds leicht erhöhte Chance auf mehr Rendite – bei leicht höheren Verlustrisiken.

Immobilienfonds

Das Portfolio eines Immobilienfonds setzt sich aus Beteiligungen an Häusern und Grundstücken zusammen. Anleger haben bei diesem Fondstyp damit schon mit kleineren Beträgen die Möglichkeit, sich an teuren Immobilien wie Bürogebäuden, Einkaufszentren, gewerblichen Immobilien oder auch Hotels zu beteiligen. Man unterscheidet geschlossene und Offene Immobilienfonds. Offene Immobilienfonds investieren in Gewerbeimmobilien, die Erträge ergeben sich aus den Mietzahlungen oder Veräußerungsgewinnen. Bei geschlossenen Immobilienfonds sind Anleger als Unternehmer an wenigen, manchmal nur an einer einzigen Immobilie beteiligt. Die Laufzeit beträgt hier meist über zehn Jahre. Ein früherer Ausstieg oder späterer Einstieg ist nicht einfach oder kostspielig. Für den Handel existiert für diesen Fondstyp ein außerbörslicher Zweitmarkt.

Geldmarktfonds

Kurzfristige, zinsorientierte Anlage

Geldmarktfonds und Geldmarktnahe Fonds investieren in Wertpapiere mit kurzer Restlaufzeit oder Zinsbindung, die oft von Banken herausgegeben werden. Die Kursschwankungen sind bei diesem Fondstyp eher gering.

Nachhaltige Fonds

Anlegen mit Weitsicht

In den letzten Jahren haben auch Fonds immer mehr Interessenten gefunden, die den Aspekt der Nachhaltigkeit bei der Zusammenstellung des Portfolios in den Vordergrund stellen. So wird bei Nachhaltigkeitsfonds auf ethische, soziale und ökologische Kriterien geachtet. Als Service bietet Ihnen AVL Finanzvermittlung beim Fondsfinder das Nachhaltigkeitsranking EDA (Ethisch Dynamischer Anteil) zur besseren Vergleichbarkeit nachhaltiger Fonds. Die Wertigkeitskennzahl EDA gibt an, inwieweit ein Finanzprodukt oder Portfolio den nachhaltigen Vorgaben des Investors entsprechen. Dafür werden Positiv- und Negativkriterien berücksichtigt.

Dachfonds

Mehrere Fonds unter einem Dach

Eine weitere besondere Art des Investments ermöglicht der Fondstyp des Dachfonds. Als solche werden Investmentfonds bezeichnet, die selbst in Investmentfonds anlegen. Fonds, die Dachfonds kaufen, werden Zielfonds genannt. Um Kaskadeneffekte zu vermeiden, dürfen Dachfonds keine anderen Dachfonds als Zielfonds ins Portfolio aufnehmen.

Garantiefonds

Absichern gegen Kursschwankungen

Investmentfonds, die für die gekauften Anteile am Ende der Laufzeit einen bestimmten Wert garantieren, heißen Garantiefonds. Je nach Fonds kann dieser Wert, der garantierte Mindestanteilswert, unterschiedlich in diesem Fondstyp ausfallen.

Hedgefonds

Kein einfaches Investment

Hedgefonds unterscheiden sich von anderen Fonds durch die bunte Zusammensetzung des Portfolios. Hedgefonds werben damit, in jeder Situation Gewinne zu bescheren, etwa durch Wetten auf sinkende Kurse und Währungen. Die Gebühren dafür sind bei diesem Fondstyp hoch und anders als bei Mischfonds sind Portfolio-Entscheidungen für Anleger kaum nachvollziehbar.

Hedgefonds setzen Fachwissen voraus und sind daher primär für erfahrene Anleger geeignet.

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